Was singt denn da?

Naturschutzbund bietet Einführung in die Welt der Vogelstimmen an

Die meisten Menschen verbinden mit Frühling laue Lüfte, zartgrüne Knospen und liebliche Vogelgesänge. Doch die wenigsten wissen, welcher gefiederte Bote frühmorgens das Erwa­chen der Natur verkündet. Das melodische Flöten der Amseln, das bereits im Vorfrühling allerorten von den Dächern schallt, ist vielen sicherlich ebenso vertraut wie das nächtliche Schlagen der Nachtigall, das den unscheinbaren Vogel zum berühmtesten Singvogel Mittel­europas gemacht hat. Dass Spatzen tschilpen und Krähen krächzen, Tauben gurren und Schwalben zwitschern, bekommen wir bereits mit der deutschen Sprache in die Wiege ge­legt. Doch wer kennt schon die gequetschten Strophen der Heckenbraunelle, die der virtuose Vogelstimmen-Imitator Uwe Westphal mit dem Merksatz "Ich lispel und wispel bis Christel mich will!“ beschreibt und damit gleichzeitig einen Hauptzweck der Gesangsaktivität auf den Punkt bringt? Wer kann Blau- und Kohlmeise am Gesang unterscheiden oder weiß, wie Grün- und Buchfinken singen? Und selbst wenn man die Stimmen einiger häufigen Arten kennt, ist es oft gar nicht so einfach, in dem vielstimmigen Konzert einzelne Gesänge zu iso­lieren und zuzuordnen. Da hilft auch keine der kursierenden Vogelstimmen-Apps, die sich im Feld zumeist als wenig tauglich erweisen. Hilfreicher sind hingegen Vogelstimmen-Lehr­gänge, wie sie in diesem Frühjahr vom Naturschutzbund Heidekreis e.V. (NABU) unter der Leitung von Harald Dexheimer in der Bomlitzer Wisselshorst angeboten werden. An drei Freitagabenden im April, Mai und Juni führt der NABU-Experte Interessierte in die Ge­heimnisse der Vogelstimmen ein. Da in diesen Monaten immer mehr Zugvogelarten aus ih­ren Winterquartieren zurückkehren, lernen die Teilnehmer/innen nach und nach die Gesänge, Warn- und Lockrufe heimischer Singvögel kennen. Außerdem erfahren Sie Wissenswertes über bevorzugte Singwarten und bekommen so manche Eselsbrücke a la „Wie, wie, wie hab ich dich lieeeeb“ mit auf den Weg gegeben.

 

Der dreiteilige, kostenlose  Lehrgang findet am 27. April, 18. Mai und 8. Juni jeweils von 18.30 bis 21.00 Uhr statt. Treffpunkt ist der Park­platz Waldstadion in Bomlitz, weitere Auskünfte erteilt der Exkursionsleiter Harald Dexheimer, Tel. 05163-290460.


Inspirationsquelle für Dichter, Denker und Komponisten: Die Nachtigall  (Foto: Tom Dove)
Inspirationsquelle für Dichter, Denker und Komponisten: Die Nachtigall (Foto: Tom Dove)

Exkursion in das Wasservogelparadies Meißendorfer Teiche

Am kommenden Sonnabend lädt der Naturschutzbund Heidekreis e.V. alle Interessierten zu einer Exkursion zu den Meißendorfer Teichen ein, einem Eldorado für Enten und andere Wasservögel, das sich im Laufe der Jahrzehnte aus einer Ende des 19. Jahrhunderts angelegten Karpfenzucht entwickelt hat. Heute bildet die einmalige Wasserlandschaft aus 80 Fischteichen mit ihrem kleinräumigen Mosaik verschiedener Feuchtbiotope das Kernstück eines rund 900 ha großen Natur- und Vogelschutzgebietes mit gesamtstaatlicher Bedeutung, das besonders für seine reiche Vogelwelt bekannt ist, aber auch vielen gefährdeten Säuge- und Kriechtieren, Lurchen, Insekten und Pflanzen einen geeigneten Lebensraum bietet. Ziel der etwa dreistündigen, kostenlosen Führung unter der fachkundigen Leitung von Harald Dexheimer ist der 35 ha große Hüttensee, der durch einen ca. 4 km langen Rundwanderweg erschlossen wird. Auf den ausgedehnten Wasserflächen vollführen Haubentaucher ihr faszinierendes Balzritual, Tafel-, Reiher- und Schellenten tauchen auf und ab und Löffel-, Pfeif-, Schnatter- und Krickenten gründeln kopfüber in den Flachwasserzonen, um auf dem Gewässergrund nach Pflanzenteilen und Insektenlarven zu suchen. Während sich die Erpel in ihrem farbenfrohen Prachtgefieder gut erkennen lassen, benötigt man zur Unterscheidung der Weibchen viel Erfahrung und Wissen, das der NABU-Experte und Gebietskenner gerne weiter gibt. Mit etwas Glück kann man von einem der Aussichtstürme, die auch auf nicht zugängliche Bereiche herrliche Aus- und Einblicke gewähren, einen durchziehenden Fischadler oder einen kreisenden Seeadler beobachten. Wer vielleicht sogar einen Blick auf den bunt schillernden, pfeilschnell am Schilfrand entlangschießenden Eisvogel erhaschen möchte, sollte sich am 7. April um 9.00 Uhr auf dem Parkplatz am Campingplatz Hüttensee in Meißendorf einfinden.

 

Weitere Informationen: Harald Dexheimer, Tel. 05163-290460, E-Mail: harald.dexheimer@yahoo.com.


Wölfe allerorten?

Walsrode. Die aktuelle Begegnung mit einem Wolf in der Stadt mag zunächst einmal irritieren. Das entspricht nicht der Erwartung an ein "scheues Waldtier". Da Jungwölfe aber intelligent, neugierig und anpassungsfähig sind, nutzen sie unsere bequemen Wege und Straßen! Das ist aber nicht gleichbedeutend mit "gefährlich" sondern überraschend.

 

Wildtiere zieht es verstärkt in die Nähe von menschlichen Siedlungen. Das hat viele Gründe, z.B. unsere Abfallbehälter mit Lebensmittelresten. Ratten lieben uns dafür seit Jahrtausenden. Auch Wildschweine (Afrikanische Schweinepest!) sowie möglicherweise Wölfe können sich an diese leicht erreichbare Nahrung gewöhnen. Waschbären schließlich verwandeln mit Begeisterung jeden Mülleimer in einen Partykeller.

 

Das kann seine Tücken haben. Gute Hygiene schützt uns vor ungewaschenen Ratten, Ohrenstöpsel gegen den Lärm der Waschbären. Aber eine Rotte Wildscheine oder ein Wolf über den Kotelettresten sind vielleicht doch ein bisschen viel.

 

Deshalb der Appell: Bitte stellen Sie sicher, dass insbesondere dort, wo regelmäßig größere Mengen an Speiseresten anfallen, sich niemand Unbefugtes daran vergreifen kann! Im Interesse von Menschen und Tieren…

 

Ahlden,19.01.2018