Streuobstwiesen mit ihrer enormen Vielfalt regionaler Hochstammsorten sind nicht nur ein wertvolles Kulturerbe, sondern gehören gleichzeitig zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas: Über 5000 Tier- und Pflanzenarten sind auf den lichten, durch einen kleinräumigen Wechsel an besonnten und halbschattigen, trockenen und feuchten Standorten geprägten Streuobstwiesen zuhause. Neben Wildkräutern und Gräsern ist die Artenvielfalt vor allem bei Insekten wie Wildbienen, Hummeln, Wespen, Schmetterlingen und Käfern sowie bei Singvögeln besonders groß. Doch auch wer keine großen Flächen besitzt, kann im eigenen Garten durch das Pflanzen alter Obstsorten zur Artenvielfalt beitragen, das Kleinklima positiv beeinflussen und sich zur Erntezeit über frisches Obst freuen. Aus diesem Grund bietet der Naturschutzbund (NABU) Heidekreis nach dem großen Erfolg der letzten Sponsoring-Aktionen erneut seine Unterstützung bei einer Neupflanzung an. Wer in der Pflanzsaison 2021/2022 gemäß der Devise „So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen“ handeln möchte, kann seine Rechnung einreichen und bekommt bis zu 50 Prozent des Kaufpreises für maximal vier Bäume erstattet. „Bei der Sortenwahl sollten unbedingt die Standortbedingungen und die jeweiligen Baumansprüche berücksichtigt werden“, rät Klaus Thiele vom NABU und empfiehlt alte, regionale Obstsorten wie z.B. die Rote Sternrenette, den Finkenwerder Herbstprinz, den Wohlschmecker aus Vierlanden oder den Gelben Münsterländer Borsdorfer. Sie tragen nicht nur klangvolle Namen, sondern zeichnen sich durch eine Vielfalt an Farben, Formen und Geschmacksrichtungen aus. Da alte Apfel-, Birnen-, Zwetschgen- und Kirschsorten von unseren Vorfahren jahrhundertelang sorgsam genutzt, gepflegt und vermehrt wurden, weisen sie wertvolle Eigenschaften wie Robustheit und Krankheitsresistenzen auf.
Als Kooperationspartner stehen ansässige Baumschulen wie Fa. Willenbockel in Krelingen (Tel. 05167-325), Fa. Priebe in Kettenburg (Tel. 04262-94433) oder Fa. Soltauer Baumschulen (050191-3450) den Pflanzwilligen mit Beratung gern zur Seite. Fragen zum Verfahren des auf insgesamt 1000 € begrenzten Sponsorings werden unter Tel. 05164-1435 beantwortet. Anträge zur Kostenbeteiligung einschließlich Angaben zum Pflanzort und zur Bankverbindung des Antragstellers können an den NABU Heidekreis, Lehmbank 18, 29693 Eickeloh gesandt werden.