An der L 191 zwischen Ahlden und Büchten erstreckt sich auf einer Länge von knapp 1,5 Kilometern eine historische Apfelbaumallee, die kurz vor dem Zweiten Weltkrieg von der Baumschule Beddermann in Schwarmstedt gepflanzt und Mitte der 50er Jahre anlässlich des "Tag des Baumes" am 25. April ergänzt wurde. Die landschaftsbildprägende Allee besteht aus etwa 135 Bäumen unterschiedlichen Alters und umfasst verschiedene widerstandsfähige Hochstammsorten wie Celler Dickstiel, Rheinischer Bohnapfel, Ingrid-Marie, Ontario und Pfannkuchenapfel. Zur Blütezeit ist sie für Wild- und Honigbienen, Hummeln und andere Pollen und Nektar sammelnde Insekten von hoher Bedeutung, sie dient Vögeln, Fledermäusen und Kleinsäugern als Lebensraum, Jagdrevier und Nahrungslieferant und spielt darüber hinaus eine wichtige Rolle für die Vernetzung von Biotopen.
Da Obstbaumalleen in unserer Region selten geworden sind, ist die grüne Lebensader ein kulturhistorischer und ökologischer Schatz, den es zu bewahren gilt. Denn die wertvolle Allee, die im April 2020 vom Niedersächsischen Heimatbund zur Allee des Monats gekürt wurde, weist auf beiden Seiten der Straße diverse Lücken auf und bedarf dringend eines Pflege- und Verjüngungsschnitts. Doch trotz mehrfacher Nachfragen und Aufforderungen weigert sich die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Verden aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht beharrlich, die Verfügung „Beseitigung einzelner Bäume bei der Unterhaltung von Straßen – Eingriff im Sinne BNatSchG § 14“ aus dem Jahr 2013 umzusetzen und die notwendigen Nachpflanzungen vorzunehmen. „Obstbäume sind als Straßenbäume nicht geeignet“ – so lautet das Credo der Leiterin Gisela Schütt. Dass diese Haltung nicht von allen Regionalen Geschäftsstellen geteilt wird, zeigt das vorbildliche Vorgehen des Landkreises Lüneburg, der im Amt Neuhaus über ein einzigartiges Natur- und Kulturgut verfügt. Gemeinsam mit dem zuständigen Straßenbaubetrieb pflegt und ergänzt der Verein Konau 11 – Natur e.V. alte Apfel-, Birnen- und Pflaumenbaumalleen, die auf einer Strecke von rund 80 km Straßen und Wege säumen.
Wir möchten durch eine E-Mail-Aktion der unerschütterlichen Frau Schütt zeigen, dass uns der Erhalt der Apfelbaumallee am Herzen liegt, weil
Gemäß dem altbekannten Sprichwort „Steter Tropfen höhlt den Stein“ hoffen wir auf rege Beteiligung und möchten um höfliche Formulierungen bitten. Je mehr Personen sich beteiligen, je persönlicher die Anschreiben formuliert sind, desto größer ist die Wirkung.
Frau Gisela Schütt
Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Bgm.-Münchmeyer-Str. 10
27283 Verden
Telefon: 04231-9857174
E-Mail: Gisela.Schuett@nlstbv.niedersachsen.de
Berichterstattung in der Walsroder Zeitung
Bericht im NDR-Fernsehen/ Hallo Niedersachsen am19.10.2020
Alleenprojekt des Niedersächsischen Heimatbundes:
https://niedersaechsischer-heimatbund.de/projekte/alleen-in-niedersachsen/
Obstbaumalleen und Streuobstwiesen in Amt Neuhaus und Umgebung wertschätzen und erhalten – Projekt des Vereins Konau 11 Natur e.V.