Hornissen

NABU - Helge May
NABU - Helge May

"Sie haben eine Katze im Garten, die Mäuse fängt?" Vermutlich wären die meisten Menschen zufrieden, einige Nager weniger im Garten zu haben. Auch käme kaum jemand auf die Idee, einen Jäger mit dem Abschuss der Katze zu beauftragen. Sicher würde sich jeder bemühen, die Eigenarten der Katze, wie Schnurren, Kratzen und Beißen können, zu berücksichtigen und ihr - wenn sie es nicht möchte - ihren Platz zu lassen.


Ganz ähnlich verhält es sich mit Hornissen. Auch sie sind als nützlich für uns einzustufen. Als fleißige Jäger von Mücken, Fliegen und Wespen helfen sie uns, ein entspannteres Leben zu führen. 24 Stunden am Tag fliegen sie auf Jagd, um ihre Larven zu füttern. Ihr Brummen und neugieriges Umfliegen von Personen macht uns nervös. Die Größe und Färbung der seltenen Tiere verstärkt unseren Respekt. Allerdings werden sie es nicht erleben, dass Hornissen sich an Ihrem Kuchenteller vergreifen. Schließlich sind die nur 10 Wochen lebenden Tiere Fleischfresser –und neugierig! Erst wenn die „alten Tanten“ (alle sind Töchter von einer Königin-Mutter) keinen Larven mehr zu pflegen haben – etwa ab Ende Sommer -, beginnen sie Rindensaft von z.B. Fliederzweigen zu ernten („Cafe-Besuch“). Hierzu werden Rindenstücken aufgebissen und der austretende Zuckersaft aufgeleckt.


Übrigens: die Nester werden nur eine Saison benutzt. Im Herbst sterben die Völker ab und besiedeln dieses Nest nie wieder!

(Mit der Neuauflage der Broschüre „Bienen, Wespen und Hornissen“ erläutert der NABU, wie ein friedliches Zusammenleben möglich ist und was jeder zum Schutz dieser nützlichen Tiere beitragen kann. Zu bestellen für € 1,50 plus Porto unter Artikelnummer 4024 im NABU-Shop.)

Auch an Fallobst kann man sie jetzt finden. Vorsicht, vergorene Fruchtstellen produzieren Alkohol und Betrunkene sind selten berechenbar! Sorgen Sie vor, räumen Sie Fallobst aus dem Rasen weg.

Ähnlich wie wir auf Hausfriedensbruch reagieren, nämlich sauer, sind Hornissen nicht begeistert, wenn ihr Nest erschüttert, angeblasen oder bedroht wird. Je nach Erfahrung des Hornissenvolkes (z.B. durch tägliche Scheuererschütterung auf Viehweiden) reagieren die Tiere unterschiedlich sensibel bzw. genervt. Doch regelmäßig drohen die Tieren zunächst (vergleiche oben: Katzen fauchen und buckeln) mit Brummen und "Zähnezeigen".

 

Für ein friedliches Miteinander von Mensch und Hornissenvolk für ein halbes Jahr sind fast immer recht einfache Hilfen möglich. Da Hornissen durchweg nur zwischen Mai und Oktober auftreten, können einfache Fliegengaze an den Fenstern unangenehme Insekteneinflüge in die Wohnung vermeiden. Gleiches gilt für die Trennung von Flugbahn und Fußweg als gemeinsam genutzte Verkehrswege. 

 

Wir helfen Ihnen gerne weiter beim Umgang mit den naturgeschützten Tieren.