Pressemitteilung - Oktober 2022

Kranichzug im Ostenholzer Moor

Kranichzug  (Fotos: Frank-Ulrich Schmidt)
Kranichzug (Fotos: Frank-Ulrich Schmidt)

Nach den trockenen Sommermonaten hat der Herbst mit langersehnten Regenschauern Einzug gehalten. Die ersten Windböen sind über das Land gefegt, haben bunt gefärbtes Laub durch die Luft gewirbelt und Kastanien, Bucheckern und Eicheln von den Bäumen geschüttelt. Während Eichhörnchen und Eichelhäher ihre Wintervorräte anlegen, schließen sich Stare und andere Zugvögel zu großen Schwärmen zusammen, bevor sie gemeinsam die lange und gefährliche Reise in ihre Winterquartiere in Südeuropa oder Afrika antreten. Während der Zug einiger Arten für Laien weitgehend unbemerkt verläuft, ziehen die V-förmigen Flugformationen von Gänsen und Kranichen nicht nur die Blicke eingefleischter Vogelkundler auf sich. 

 

Besonders Kraniche erfreuen sich großer Beliebtheit und locken Scharen von Schaulustigen in die bekannten Rastgebiete in der Diepholzer Moorniederung, im Tister Bauernmoor und im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, wo sich alljährlich Zehntausende der „Vögel des Glücks“ Energiereserven auf abgeernteten Mais- und Getreidefeldern anfressen, bevor sie in ihre Überwinterungsgebiete weiter ziehen. Wenn die imposanten Vögel, deren Flügelspannweite bis zu 245 cm beträgt, allabendlich ab Sonnenuntergang von der Nahrungssuche zurückkehren und ihre Schlafplätze in den seichten Gewässern der Moor- und Boddenlandschaften aufsuchen, ist die Luft von ihren durchdringenden Trompetenrufen erfüllt. 

 

Mit etwas Glück lässt sich dieses faszinierende Naturschauspiel auch bei der etwa zweistündigen NABU-Führung am Rande des Ostenholzer Moores erleben, die am 29. Oktober um 15 Uhr vom Parkplatz am Schorlemer Damm beim Heide-Kröpke startet. Von der Westsiedlung aus kann man beobachten, wie die majestätischen Vögel zum Schlafen den Transee anfliegen, eine wiedervernässte Moorfläche, die im militärischen Sperrgebiet liegt und nicht nur den störungsempfindlichen Kranichen einen idealen Rückzugsort bietet. Teilnehmer/innen werden gebeten, für wetterfeste, gedeckte Kleidung zu sorgen und – sofern vorhanden – ein Fernglas mitzubringen. Weitere Informationen zu der kostenlosen Exkursion erteilt Dr. Antje Oldenburg, Tel. 05164-801113, E-Mail: antjeoldenburg@nexgo.de.

 

Dr. Antje Oldenburg

Pressesprecherin Naturschutzbund Heidekreis e.V. (NABU)