Nachdem der Biber in der Mitte des 19. Jahrhunderts in weiten Teilen seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes nahezu ausgerottet war, erobert sich der scheue Nager langsam aber stetig seine ehemaligen europäischen Lebensräume zurück. Während sich die Bestände vor allem in Bayern und den östlichen Bundesländern gut erholt haben, geht die Wiederbesiedlung Niedersachsens eher schleppend voran. Auch wenn das Gros niedersächsischen Biber an der Leine, im Emsland, in der Elbregion um Lüneburg und im Großraum Gifhorn lebt, hat der fleißige Baumeister inzwischen auch den Weg in den Heidekreis gefunden. Aus diesem Grund hat der Naturschutzbund Heidekreis e.V. den Biberberater Dieter Mahsarski zu einem zweistündigen Vortrag in das Gasthaus Meding in Dorfmark eingeladen, der am 5. September um 18.30 Uhr beginnt. Der erfahrene Experte gehört zu der AG Biberschutz des NABU Laatzen, die seit gut zehn Jahren zur Prävention und Konfliktvorbeugung Informationsveranstaltungen, Biberstunden in Grundschulen und Kindergärten, Exkursionen und Beratungen durchführt sowie die jährlichen Biberkartierungen in der Region Hannover und dem Landkreis Hildesheim organisiert und auswertet.
In seinem interessanten und lebendigen Vortrag „Der Biber als Nachbar. Gestalter der Umwelt mit Wasser und Licht“ stellt Dieter Mahsarski das dämmerungs- und nachtaktive Nagetier vor, das seine Umgebung durch Baumfällung und Dammbau nach seinen Bedürfnissen umformt und dadurch neue Lebensräume für Libellen, Amphibien, Reptilien, Fische und Vögel schafft. Nach einem Abriss seiner historischen und aktuellen Verbreitung erfährt die Zuhörerschaft viel Wissenswertes über die Lebensweise des faszinierenden Baumeisters, der bis ins kleinste Detail an ein Leben im Wasser angepasst ist und als Schlüsselart und Ökosystemingenieur zur Flussrenaturierung und zu höherer Grundwasserneubildung beiträgt sowie Rückhalteraum bei Hochwässern schafft.