... die nach unserer Auffassung nicht EU-konforme FFH-Schutzgebietsausweisung zum Aller-Leine-Tal.
Mit Fassungslosigkeit hat der Kreisverband des Naturschutzbundes auf die Tötung der Fähe des Herzlaker Rudels reagiert, die in der letzten Woche bei Löningen (LK Cloppenburg) abgeschossen wurde, obwohl die unter Verschluss gehaltene Abschussgenehmigung des Ministeriums für den Rüden ausgestellt war. „Der willkürliche Abschuss streng geschützter Tiere, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind, steht in eklatantem Widerspruch zu den Anforderungen, die das EU-Recht an artenschutzrechtliche Ausnahmen stellt“, sagte der 1. Vorsitzende des NABU Heidekreis, Klaus Todtenhausen. „Der EuGH hat in seinem Urteil vom 10.10.2019 unmissverständlich klargestellt, dass nur einzelne, konkret identifizierte Individuen auf der Basis der in der FFH-Richtlinie Artikel 16 Abs. 1 dargestellten Ausnahmetatbestände getötet werden dürfen.“
Wer an den ersten lauen Frühlingsabenden still im Garten sitzt und den Geräuschen der Nacht lauscht, kann sie keckern und fauchen oder schmatzend und schnaufend im Gebüsch rascheln hören: Die Igel haben nach rund fünfmonatigem Winterschlaf ihre geschützten Winterquartiere verlassen und durchstreifen auf der Suche nach Laufkäfern, Ohrwürmern, Nacktschnecken, Regenwürmern und Raupen ihr Revier. Durch den zunehmenden Verlust ihrer ursprünglichen Habitate in einer reich gegliederten, vielfältigen Feldflur mit Hecken, Gehölzen, Wegsäumen, Staudendickichten und artenreichen Magerwiesen sind die stacheligen Säugetiere zu einem typischen Kulturfolger geworden, der heute vorzugsweise naturnahe Gärten, Parkanlagen, Friedhöfe und Streuobstwiesen in menschlichen Siedlungen bewohnt. Hier macht ihnen vor allem die Zerschneidung ihres Lebensraumes durch ein dichtes Straßennetz zu schaffen: Alljährlich werden etwa eine halbe Million Igel von Autos überrollt. Eine weniger augenfälligere Bedrohung stellt der ungebrochene Trend zu öden Schottergärten und stark gepflegtem Einheitsgrün dar, in denen Igel weder ausreichend Nahrung noch geeignete Versteckmöglichkeiten sowie Schlaf- und Nestplätze in Hecken, Sträuchern, hohlen Bäumen, Reisig- und Laubhaufen finden.