Vogel des Jahres 2013

Botschafterin für die Lebensräume Moore und Feuchtwiesen

Die Bekassine - Vogel des Jahres 2013. Foto: Tom Dove
Die Bekassine - Vogel des Jahres 2013. Foto: Tom Dove

Als mittelgroße Schnepfenart präsentiert die Bekassine einen sieben Zentimeter langen Schnabel, der biegsam als Sonde und Pinzette bei der Nahrungssuche in weichem Boden eingesetzt wird.


Aber auch der Flug ist bemerkenswert. Sowohl Zickzack bei Bedrängung als auch beim "Himmeln" bei der Balz auf gut 50 Meter Höhe mit anschleißendem Sturzflug, fällt die Bekassine auf. Die Laute unseres Jahres-Vogels sind die von Schwanzfedern erzeutes Wummer beim Balz-Sturzflug, ein "plicka-plicka-plicka" bei bodennahem Flug und ein ausdauerndes "tükke" über dem Brutrevier. Dies liegt in moorigen oder sumpfigen Grünflächen mit Überflutungsteilen, da hier der Boden weich genug für die Nahrungssuche ist. Da genau dieser Lebensraumtyp zunehmend bedroht ist durch Drainagen in "moderner" Landwirtschaft, Moorentwässerung für sogenannte Inwertsetzung zur Abtorfung oder Ackerflächenerweiterung ist die Bekassine der Repräsentant dieser Lebensgemeinschaft. Wie sie so sind auch zahlreiche andere Arten vom Rückgang dieser Feuchtbiotope betroffen.


Die noch in Deutschland lebenden ca. 6.000 Brutpaare balzen von Februar bis Mai. Das Weibchen baut ein mit trockenen Grashalmen gepolstertes Nest, in das Ende April vier grau bis oliv farbene, dunkel gesprenkelte Eier gelegt werden. nach 20 Tagen Brut schlüpfen die Küken, die wie ihre Eltern als sogenannte Kurzstreckenzieher in die europaweit vertreuten klimagünstigen Überwinterungsgebiete abwandern.


Unsere NABU-Schutzbemühungen zielen auf den Erhalt und die Wiederherstellung von Sumpf- und Moorflächen. In Niedersachsen hat unser initiiertes Dümmer-Projekt Vorzeigecharakter.