Pressemitteilung - Oktober 2025

Schwefelkopf und Zunderschwamm

Gut besuchte NABU-Exkursion mit Pilzexperten Jörg Albers in der Lieth

Schwefelköpfe lieben morsche Stümpfe und Wurzeln (Foto: Klaus Todtenhausen)
Schwefelköpfe lieben morsche Stümpfe und Wurzeln (Foto: Klaus Todtenhausen)

Wer sich mit Flechtkörben ausgestattet zur Pilzexkursion mit dem Mykologen und Pilzgut­achter Jörg Albers, die auf Einladung des Naturschutzbundes Heidekreis Mitte Oktober in der Falling­bosteler Lieth stattfand, begeben hatte, um diese mit Maronen, Pfifferlingen oder Steinpilzen zu füllen, kam leider nicht auf seine Kosten. Wer möglichst viel über Pilze erfahren und sei­nen Wissensschatz auf diesem Gebiet erweitern wollte, konnte selbst auf einer räumlich sehr begrenzten Runde in dem von Steilhängen geprägten Buchenwald erleben, welche Artenvielfalt das neben Pflanzen und Tieren dritte große Reich sogenann­ter eukaryotischer Lebewesen aufweist. Obwohl es für üppiges Pilzwachstum bis in den Oktober hinein zu trocken war, gab es dennoch für offene Augen einiges zu entdecken: ob nun den Grünblättrigen Schwefelkopf, das Gewöhnliche Stummelfüßchen oder den Schoko­ladenbraunen Faserling: Am Ende kam bei der dreistündigen Exkursion eine Liste von ca. 30 Arten zusammen. Über alle Pilze wusste der erfahrene Mykologe eine Erläuterung zu geben, zu Standortbedingungen, Baumholzarten, Aussehen, Unterscheidungsmerkmalen und Genieß­barkeit. Dass das, was oberirdisch sichtbar ist, nur der Fruchtkörper des im Boden oder im Holz verborgenen Myzels ist und dass Pilze keine Photosynthese betreiben, dürfte die eine oder der andere schon gewusst haben, aber dass Lacktrichterlinge essbar sind, aber Radioak­tivität anreichern, dass der Rosablättrige Helmling Querverbindungen zwischen den Lamel­len hat oder dass der Perlpilz zur Gattung der Knollenblätterpilze gehört und oft mit dem Pantherpilz verwechselt wird, wird den ca. 23 interessierten Teilnehmenden neu gewesen sein. Auch wenn es diesmal nicht für eine Pilzpfanne reichte, war die Führung dennoch ein Erlebnis, und wenn Jörg Albers im nächsten Herbst wieder für den NABU Heidekreis Zeit haben sollte, kommen vielleicht auch die Freunde von Pilzgerichten auf ihre Kosten.

Ungewöhnliche Form: Erdstern (Foto: Klaus Todtenhausen)
Ungewöhnliche Form: Erdstern (Foto: Klaus Todtenhausen)