Wer sich mit Flechtkörben ausgestattet zur Pilzexkursion mit dem Mykologen und Pilzgutachter Jörg Albers, die auf Einladung des Naturschutzbundes Heidekreis Mitte Oktober in der Fallingbosteler Lieth stattfand, begeben hatte, um diese mit Maronen, Pfifferlingen oder Steinpilzen zu füllen, kam leider nicht auf seine Kosten. Wer möglichst viel über Pilze erfahren und seinen Wissensschatz auf diesem Gebiet erweitern wollte, konnte selbst auf einer räumlich sehr begrenzten Runde in dem von Steilhängen geprägten Buchenwald erleben, welche Artenvielfalt das neben Pflanzen und Tieren dritte große Reich sogenannter eukaryotischer Lebewesen aufweist. Obwohl es für üppiges Pilzwachstum bis in den Oktober hinein zu trocken war, gab es dennoch für offene Augen einiges zu entdecken: ob nun den Grünblättrigen Schwefelkopf, das Gewöhnliche Stummelfüßchen oder den Schokoladenbraunen Faserling: Am Ende kam bei der dreistündigen Exkursion eine Liste von ca. 30 Arten zusammen. Über alle Pilze wusste der erfahrene Mykologe eine Erläuterung zu geben, zu Standortbedingungen, Baumholzarten, Aussehen, Unterscheidungsmerkmalen und Genießbarkeit. Dass das, was oberirdisch sichtbar ist, nur der Fruchtkörper des im Boden oder im Holz verborgenen Myzels ist und dass Pilze keine Photosynthese betreiben, dürfte die eine oder der andere schon gewusst haben, aber dass Lacktrichterlinge essbar sind, aber Radioaktivität anreichern, dass der Rosablättrige Helmling Querverbindungen zwischen den Lamellen hat oder dass der Perlpilz zur Gattung der Knollenblätterpilze gehört und oft mit dem Pantherpilz verwechselt wird, wird den ca. 23 interessierten Teilnehmenden neu gewesen sein. Auch wenn es diesmal nicht für eine Pilzpfanne reichte, war die Führung dennoch ein Erlebnis, und wenn Jörg Albers im nächsten Herbst wieder für den NABU Heidekreis Zeit haben sollte, kommen vielleicht auch die Freunde von Pilzgerichten auf ihre Kosten.
