Nachdem der Biber in der Mitte des 19. Jahrhunderts in weiten Teilen seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes nahezu ausgerottet war, erobert sich der scheue Nager langsam aber stetig seine ehemaligen europäischen Lebensräume zurück. Während sich die Bestände vor allem in Bayern und den östlichen Bundesländern gut erholt haben, geht die Wiederbesiedlung Niedersachsens eher schleppend voran. Auch wenn das Gros niedersächsischen Biber an der Leine, im Emsland, in der Elbregion um Lüneburg und im Großraum Gifhorn lebt, hat der fleißige Baumeister der Natur inzwischen auch den Weg in den Heidekreis gefunden. Oft erkennen wir die Anwesenheit der dämmerungs- und nachtaktiven Tiere nur an Spuren, die sie in Ufernähe hinterlassen: Holzspäne, abgenagte Äste und geschälte Hölzer, gefällte Bäume oder die typischen, sanduhrförmigen Nagespuren an Baumstämmen, die bis zu einem Meter über dem Boden beginnen.
Einen Biber in freier Natur beobachten zu können, ist daher schon fast ein Glücksfall und es dauerte einige Jahre, bis die beiden Naturfotografen Bettina und Christian Kutschenreiter von einer zufällig entdeckten Biberfamilie so weit akzeptiert wurden, dass sie in ihrer Gegenwart ein völlig ungestörtes Verhalten zeigte. In den letzten 20 Jahren verbrachte das passionierte Fotografenehepaar tausende Stunden hautnah mit der Biberfamilie und erlebte unzählige, einzigartige Momente mit allen Höhen und Tiefen, von denen sie auf Einladung des Naturschutzbund Heidekreis e.V. am 30. September um 19.30 Uhr in einem abwechslungsreichen Vortrag im Gasthaus Meding in Dorfmark erzählen. Die Multivisionsshow bietet allen Interessierten die Gelegenheit, diese wunderbaren, sensiblen, intelligenten und liebenswürdigen Säugetiere mit ihrem ausgeprägten Sozialverhalten kennenzulernen und durch die Nähe zu den Tieren und den reichen Erfahrungsschatz einen einmaliger Einblick in das Leben der Biber zu bekommen. Der Eintritt ist frei.