Pressemitteilung 19.03.2022

Ein Tag zum Bäumeausreißen

NABU-Ortsgruppe Schwarmstedt entkusselt Moor

Foto: Katrin Dreger-Kubatta
Foto: Katrin Dreger-Kubatta

An einem Samstagvormittag trafen sich 13 Freiwillige der NABU-Ortsgruppe Schwarmstedt zu einer ganz besonderen Aktivität. Ziel des Vorhabens war ein kleines, 5 ha messendes Moor nahe Grethem: die Schotenheide. Dieses ökologische Kleinod liegt gut verborgen inmitten eines Kiefernforstes und ist Teil eines insgesamt 37 ha großen Naturschutzgebietes. Das ca. 10000 Jahre alte Moor ist Heimat einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Neben verschiedenen, teils sehr seltenen Libellenarten lebt hier ein hochspezialisierter Schmetterling, der Hochmoor-Bläuling, dessen Existenz an das Vorkommen der heimischen Moosbeere gebunden ist. An dieser Pflanze legt er seine Eier ab und dort entwickeln sich auch seine Raupen. Die heimische Moosbeere ist nun ihrerseits - wie das gesamte Moor überhaupt - gefährdet durch von außen eindringenden Bewuchs in Gestalt der Amerikanischen Moosbeere oder der Kulturheidelbeeren, die aus nahegelegenen Plantagen hier auskeimen und gemeinsam mit heranwachsenden Jungkiefern die natürliche Vegetation verdrängen.

 

Aufgabe der Freiwilligen war es daher, ausgestattet mit Astkneifern, Arbeitshandschuhen und Gummistiefeln, die Schotenheide von diesem Fremdbewuchs (genannt „Kussel“) zu befreien, entweder durch Ausreißen mit bloßen Händen oder durch Kappen mit dem mechanischen Gerät - und ganz nebenbei darauf zu achten, nicht die eigenen Gummistiefel zu verlieren. Diese moorerhaltenen Maßnahmen sind interessanterweise auch aktiver Klimaschutz, da die Schotenheide wie alle Moore jedes Jahr große Mengen CO2 aus der Atmosphäre entnimmt und dauerhaft speichert.

 

Nach etwa 3 Stunden getaner Arbeit gab es abschließend Besuch vom Revierförster Jülke aus Ahlden und seiner Frau, die als Dankeschön Kaffee und Kuchen spendierten und mit vielen interessanten Hintergrundinformationen zur Schotenheide die NABU-Aktion abrundeten.